Die Bauphasen des Schlosses

Wie die jüngsten Erkenntnisse der Ausgrabungen und der dendrochronologischen Untersuchungen an gefundenen Hölzern aus den Grundmauern des Schlosses ergeben, war es Gottfried II., Herr von Koerich und Bertringen und oberster Ritterrichter der Grafschaft Luxemburg, der um 1340 die erste Wasserburg in Koerich erbauen ließ.

Ursprünglich bildete das Schloss ein Viereck mit einem zweigeteilten, von jeweils 2 m dicken Schutzmauern umgebenen Innenhof. Der erste, direkt hinter dem Haupteingang gelegene Hof, umfasste Scheunen und andere Wirtschaftsgebäude. Die Wohnräume befanden sich im eigentlichen Schlosshof und waren durch ein Fallgitter in der Trennmauer geschützt. Der Burgfried mit seiner Grundfläche von 12 x 11,6 m und einer Wandstärke von 3 bis 3,5 m ist heute noch 11 m hoch. Seine ursprüngliche Höhe wird allerdings auf 25 bis 30 m geschätzt - damit würde er zu den imposantesten der Region zählen.In die jeweiligen Stockwerke führt eine steinerne Wendeltreppe ; Wendeltreppe im Bergfried

der Bergfriedder Zugang erfolgte über eine ca. 6 m über dem Innenhof liegende Öffnung an der Südseite. Der Burgfried - im Volksmund „Hexenturm“ genannt - ist ebenso wie die Außenmauern des Schlosses im romanischen Stil gebaut.

Um 1480 wurde unter Schiltz II. von Elter der Wohnbereich zum ersten Mal im gotischen Stil umgebaut, und die Verteidigungsanlagen der Burg wurden erweitert.Im Zuge dieser Arbeiten wurde das lange rechteckige Palas-Gebäude errichtet.

Zwischen 1580 und 1585 nahm Jakob von Rollingen umfangreiche Veränderungen und Renovierungsarbeiten vor, um das Schloss zu einem würdigen Herrensitz umzugestalten. Er ließ die Überreste der bisherigen Gebäude abreißen, behielt aber den Burgfried und die Außenmauern. Er ließ die Schlosshöfe auffüllen und einen Palas mit Fenstern im Renaissance-Stil bauen. Die Südseite flankieren zwei viereckige Türme, von denen einer noch steht und einen gut erhaltenen Kamin im ersten Stock aufweist. Der Kamin trägt die Jahreszahl 1585 und die Wappen von Jakob von Rollingen sowie seiner Gemahlin Margareta von Bettstein. Die Außenmauern der beiden viereckigen Türme waren auf jedem Stockwerk mit Schießscharten versehen, damit die Zugänge des Schlosses kontrolliert und verteidigt werden konnten.

Später wurden kaum noch Änderungen vorgenommen. Eine Zeit lang war das Schloss sogar ganz von den Herren verlassen. Im Jahre 1722 unternahm Lothar Friedrich von Rollingen umfangreichere Renovierungsarbeiten, um das Schloss wieder bewohnbar zu machen: Die Renaissance-Fenster an der Südseite wurden durch Barock-Fenster ersetzt. 1739 verließ der neue Eigentümer, Lambert Joseph von Marchant und Ansemburg, das Koericher Schloss, welches zusehends verfiel.

Im Jahre 1786 wurden unter Freifrau Elisabeth de Lefèbve einige Befestigungsarbeiten unternommen, und der verfallene eckige Südwestturm wurde abgerissen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde hier ein landwirtschaftlicher Betrieb angesiedelt, und nur sporadisch wurden Instandhaltungsarbeiten vorgenommen.

1864 haben nur noch der Palas, der eckige Südwestturm und die südwestlichen Gebäude ihr Dach. Durch Ministerialerlass vom 22. November 1938 wurde die Ruine des Koericher Schlosses unter Denkmalschutz gestellt. In den 1950er Jahren ließ der letzte private Eigentümer, Pierre Flammang, weitere Befestigungsarbeiten an den Außenmauern vornehmen. 1950 ließ er die Gewölbekeller mit einem Betonboden überziehen, um sie wenigstens etwas vor dem Einsickern von Regenwasser zu schützen.

Im Jahre 1985 übernahm der luxemburgische Staat als bislang letzter Eigentümer das Schloss. Als die Gebäude schließlich immer baufälliger wurden, musste das gesamte Gelände für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Angesichts des baufälligen Zustands des Schlosses entstand 1993 der Verein der „Käercher Schlassfrënn“.Dieser Freundeskreis wurde gegründet mit dem Ziel, staatliche Stellen davon zu überzeugen, dass das kostbare Kulturerbe in Koerich unbedingt vor irreversiblen Schäden gerettet werden soll.

1.Tei einer Foto Dokumentation über die Restaurations Arbeiten im Gréiweschlass von 1993 -2013

Und der Staat übernahm Verantwortung, wie die ausgeführten Stabilisierungs- und Renovierungsarbeiten zeigen.

Renovierungsarbeiten

Nach Abschluss der Arbeiten ist das Schlossareal nun wieder öffentlich zugänglich und kann für kulturelle Veranstaltungen und feierliche Events genutzt werden. 

1993-2013
2014-2018
2019