Um 1330 wird ihr Sohn Gottfried Herr von Koerich. Von 1340 bis 1351 ist er Richter am ritterlichen Gerichtshof. Ihm folgt 1354 sein Sohn Wirich II., der Irmgard von Hollenfels heiratet. Ihre Tochter Marie erbt die Herrschaften Koerich, Bertringen und Greiveldingen. Um 1380 heiratet sie Schiltz von Elter, der den Namen und das Wappen der Herren von Elter beibehält. Damit endet die direkte Linie der Herren von Koerich. Marie überlebt ihren Gemahl (+ 1414/15) sowie ihre drei Söhne. Ihre Tochter Margaretha heiratet Bernhard von Burscheid, der um 1433 die Herrschaft Koerich für sich beansprucht - ungeachtet der Rechtsansprüche der Kinder seines Schwagers Johann von Elter, dem ältesten der drei Söhne Maries. Nach mehreren Gerichtsverfahren und bewaffneten Auseinandersetzungen wird Gilles II., der Sohn von Johann von Elter, 1466 als rechtmäßiger Herrscher von Koerich anerkannt. Auf ihn folgt um 1491 sein Sohn Johann II. Dessen Erben sind seine Söhne Wilhelm, der kinderlos bleibt, und Georg, der 1569 stirbt. Seine einzige Tochter heiratet Johann von Landscheid in der Eifel, auf den nun die Herrschaft Koerich übergeht. 1580 verkauft Johann von Landscheid das Schloss und die Herrschaft Koerich an den aus Lothringen stammenden Jakob von Rollingen. Dieser lässt sich in Koerich nieder und wandelt das baufällig gewordene Schloss in einen feudalen Herrensitz um, das als Ruine bis heute besteht. 1588 wird Jakob von Rollingen zum Vorsitzenden des Provinzialrats befördert und 1590 zum Ritterrichter des Adels ernannt. Aus seiner Ehe mit der aus Lothringen stammenden Margareta von Bettstein geht der Sohn Peter Ernst von Rollingen und Koerich hervor, der wiederum Anna von Pallant heiratet. Peter Ernst treibt den Bau der Jesuitenkirche in Luxemburg voran ; auch die Pfarrkirche in Koerich – Vorgängerbau der heutigen Kirche - entsteht unter seiner Herrschaft. Trotz seines Vermögens und der Einkünfte aus seinen verschiedenen Tätigkeiten stirbt er hoch verschuldet im Jahr 1623.

Peter Ernst von Rollingen und Koerich hinterlässt sechs Kinder ; sein ältester Sohn Johann Franz folgt ihm als Herr von Koerich. Er verkauft einige Güter, um seine Finanzlage aufzubessern und verpfändet die Herrschaft Koerich: zunächst an einen gewissen Herrn von Mouzay, 1641 dann an den Grafen von Suys. Fast ein Jahrhundert lang bleibt die Herrschaft im Besitz der Familie von Suys. Peter Ernsts Nachfolger Johann Franz, dann Florenz Hartard und schließlich Johann Ernst behalten den Titel der Herren von Rollingen und Koerich.

1714 überträgt Johann Ernst sämtliche Rechte an seinen Cousin Lothar Friedrich von Rollingen, der Herr von Koerich wird. Lothar Friedrich heiratet Helena Charlotte von Thüngen, doch ihre Ehe bleibt kinderlos. Nach dem Tod von Lothar Friedrich 1735 in Mechelen (heute Belgien) wird Helena Charlotte als Alleinerbin eingesetzt. Sie stirbt 1738 im Koericher Schloss und vermacht ihr gesamtes Vermögen an ihre beiden Kinder aus erster Ehe mit dem Freiherrn Schloederer von Lachen.

Am 4. Mai 1739 wird die Herrschaft Koerich samt allen anhängigen Rechten an den Freiherrn Lambert Joseph von Marchant, Schlossherr von Ansemburg,Burg Ansenburg verkauft, der seine neue Herrschaft  am 7. Juli 1740 in Besitz nimmt. Kaiserin Maria Theresia von Österreich erhebt ihn am 1. Oktober 1749 in den Grafenstand. Seit dieser Zeit und bis heute trägt das Koericher Schloss den Namen „Gréiweschlass“ (auf Deutsch: Grafenschloss). Lambert Joseph von Marchant hatte bereits 1738 die zweite in Koerich bestehende Herrschaft – die Fock’sche Herrschaft – erworben. Fortan war es nur noch eine einzige Herrschaft in den Händen des Grafen von Ansemburg. Unter dem Druck der Gläubiger des verstorbenen Grafen wird die Doppelherrschaft Koerich 1776 versteigert. Neue Eigentümerin wird die Schlossherrin von Sterpenich, Freifrau Elisabeth de Lefèbve. 1789 wird ihre Nichte, Freifrau Anne Marie Auguste von Tornaco, neue Eigentümerin von Koerich ; 1794 geht das Schloss über an ihren Schwiegersohn Johann Georg von Pfortsheim, den Herren von Colpach.

Während der Französischen Revolution wurde Luxemburg 1795 nach langer Belagerung von den französischen Truppen eingenommen. Die Feudalherrschaft wurde damit beendet. Georg von Pfortsheim verzichtet auf seinen Titel und wird Bürger Pfortsheim, Landwirt in Colpach. Auf diese Weise kann er seine Ländereien und Wälder in Koerich behalten. Seine Tochter Maria Justina von Pfortsheim brachte durch ihre Heirat 1817 mit dem Freiherrn Marie Alphonse Philippe von Marches, Schlossherr von Guirsch, die Güter von Koerich, Colpach und Schoppach in die Familie. 1834 erwarben sie außerdem das Schloss Ell.                                                                                                                  Koerich geht anschließend in den Besitz des ältesten Sohns des Freiherrn von Marches, Gustave Alexandre Ferdinand, über, sodann 1892 an seinen Schwiegersohn, den Freiherrn Emile Henri Florent Ghislain de Wykerslooth de Rooysteyn. Ab 1931 verkauft sein Sohn, Freiherr Frédéric de Wykerslooth, seine ganzen in Koerich gelegenen Grundstücke und Wälder.

Die Ruinen des Schlosses samt den Nebengebäuden werden am 2. Dezember 1949 vom Koericher Unternehmer Pierre Flammang erworben. 1985 verkaufen seine Erben die Ruinen des Schlosses samt den Nebengebäuden an den luxemburgischen Staat, dem es bis heute gehört. 

Peter Ernst von Rollingen und seine Gemahlin Anna von Pallant hatten in den jeweiligen Familienkapellen der früheren Kirche von Koerich ihre letzte Ruhestätte gefunden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren ihre Grabsteine bei den Restaurierungsarbeiten der Kirche St. Remigius wiedergefunden und unter der Empore angebracht worden. Dort befinden sie sich auch heute noch. Ein dritter Grabstein (von Anna Beatrix von Nassau) befindet sich in der Sakristei hinter dem Altar.

Grabsteine in der Kirche von Köerich

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